(1)
Ich habe uns ein Haus gefunden, mit Garten.
Ein südliches Nirgendwo
Ohne Nachbarn, ohne Straßen
Ich habe mich aussortiert, wirklich
Die Gespenster spielen im Keller
Und essen Apfelschnitze
Ich habe uns Oleander gepflanzt, im Garten.
Die Stacheln von den Rosen gepflückt
Auf meine scharfe Zunge gelegt –
(2)
Möchte sagen: Das Paradies ist zahm.
Die Bienen sind nur zu Besuch
Täglich mähe ich zweimal
Rasen und Zweifel auf drei Zentimeter.
Ich schlafe mit Gartenschere in der Hand
Kein Ast soll dir krumm kommen.
Die Minze streichelt mir die Finger
Und kocht den Spuk aus dem Keller.
Morgens pflücke ich Früchte
Und suche nach faulen Stellen an mir.
Ich presse Zitronen im Gras
Als hätte es nie ein bitteres Wort gegeben –
(3)
Die Bienen ziehen am Apfelbaum ein
Die Gespenster sind hungrig.
Der Efeu steigt aufs Dach
Meine Schere ist stumpf.
Das Gras kitzelt die Markise
Und winkt mir im Dachgeschoss zu.
Die Hände schlafen an der Sense ein
Die müsste man wohl im Garten begraben.
Ich habe mir einen Gärtner bestellt
Wir sitzen auf der Mauer und trinken roten Wein.
Er meint, wie lange das wohl hält
Mit all den Tauben auf dem Dach
(4)
Ich habe dem Garten das Haus gelassen.
Die Gespenster klettern durchs Kellerfenster
Und sammeln jetzt selbst das Obst
Du würdest mich nicht mehr erkennen.
Manchmal bekomme ich Cidre, aus Mitleid
Die Gespenster brauen in Keller und Küche
Der Gärtner sagt, man muss auch Stress kompostieren
Dass der Wein dann besser wende
Und dass Angst ein guter Nährboden sei
Ich verschlafe Tage im Meer aus Gras
Die Vögel bringen mir ihre Sprache bei
Und wie das mit dem Ziehenlassen geht
Ich habe die Dornen heruntergeschluckt
Jetzt küss ich den Efeu am Morgen
Das ist alles nur Fassade
Eine Pinie wächst durch Dach
Legt die Arme auf die Fensterbank
Und fragt nach dir
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